Einreise nach Bolivien

Nach einer kuriosen Grenzüberfahrt sind wir nun heil in Bolivien angekommen. Unser erstes Ziel war La Paz, die inoffizielle Hauptstadt des ärmsten Landes in Südamerika.

Bereits früh morgens ging‘s mit dem Taxi zum Busbahnhof, wo unser Bus nach La Paz bereits in den Startlöchern stand. Mit dem Einladen des Gepäcks startete eine kuriose Reise nach Bolivien!

Zuerst war alles noch harmlos, bis der Busbegleiter mit einem Stapel Papier auf uns los ging. Mehr als “wichtig“ und “schnell, schnell“ konnten wir mit unserem gebrochenen spanisch nicht erhaschen. Englisch war in diesem Bus ein Fremdwort, so starteten wir einfach drauf los und füllten die Papiere so gut es ging aus. Kaum waren wir damit fertig, kam die nächste Ladung, dieses mal auch noch schlecht kopiert und unleserlich. Kurz vor der Grenze mussten wir noch ein paar Soles bezahlen, keine Ahnung warum, wahrscheinlich Druckkosten 😀

An der Grenze wurde es dann richtig kurios und hektisch. Zuerst mussten wir alle aus dem Bus aussteigen. Dann folgten wir einfach den anderen in ein öffentliches WC, welches sich schlussendlich als Ausreiseposten entpuppte. Bei mir war noch alles in Ordnung, doch bei Carina fehlte ein wichtiges Dokument (welches sie nich vom Bus holen durfte). Nun hieß es zahlen oder Ende im Gelände. Natürlich haben wir bereits alle unsere Soles (peruanische Währung) verbrasst und in Dollar zahlen ging nicht. Nun musste ich in diesem Gedrängel irgendwo eine Wechselstube finden. Mit Händen, Füßen und meinen letzten paar Dollarscheinen konnte ich die benötigten Soles auftreiben, um Carina “freizukaufen“. Doch das war erst der peruanische Teil. In Bolivien ging zu unserem Erstaunen jedoch alles glatt. Nun mussten wir nur noch unseren Bus finden und weiter ging die wilde fahrt.

In Copacabana machten wir eine Stunde Pause, ehe es mit einem bolivianischen Busunternehmen weiter ging. Nach ca. 2h Fahrt blieb der Bus auf einmal stehen und alle Passagiere stiegen aus. Nachdem auch wir den Bus verlassen haben, wurde uns alles klar – wir mussten den Titicacasee überqueren. Der Bus wurde auf ein unscheinbares Boot verfrachtet, wir mussten in ein noch unscheinbareres Boot einsteigen. Am anderen Ufer ging‘s dann mit dem heilgebliebenen Bus weiter nach La Paz.

Nach weiteren 4h Fahrt konnten wir unseren Augen kaum trauen, als wir aus dem Fenster die Millionenmetropole erblickten – ein gigantischer Moment! Tausende (Hoch)häuser, eingeschlossen von monströsen Bergen. Auch das Busterminal hatte die dazu passende Größe.

Nach einer kurzen Taxifahrt zum Hotel und anschließendem Abendessen, hier unser erster Eindruck von La Paz – dreckig, laut, riesig … aber doch wunderschön!

LG aus La Paz
Carina & Mario