Inca Trail und Machu Picchu

Wir haben es geschafft! Nach vier langen Tagen Inca Trail haben wir endlich unser Ziel erreicht: Machu Picchu City!

Der Inca Trail, einer der wichtigsten Pilgerwege der Inkas, führte uns über drei Bergpässe, vorbei an zahlreichen Inka-Ruinen, jagte uns zigtausende Steinstufen rauf und runter und belohnte uns schlussendlich mit einem Weltwunder!

Tag 01

Bereits um 03:00 Uhr morgens läutete der Wecker. Nach einer warmen (und für die kommenden Tage letzte) Dusche packten wir unsere Rucksäcke und warteten gespannt auf unser Taxi. Um 05:30 Uhr stiegen wir in den Kleinbus, der uns nach Ollantaytambo brachte, dort wo der ganze Spaß beginnen sollte. Mit im Bus unser Tourguide Santiago und fünf Porter, die für das benötigte Equipment zuständig waren. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging die Reise los, noch ein kurzes Erinnerungsfoto bei Kilometer 82 und schon befanden wir uns im Naturschutzgebiet. Nach einer sonnigen Vormittagswanderung schlugen wir die Zelte für den Lunch auf. Bekocht wurden wir von einem der Porter, der uns mit feinster peruanischer Kost versorgte. Danach gings weiter nach Llulluchupampa, einem kleinen Dörfchen mitten in den Bergen. Dort richteten wir unser Nachtlager ein und nach einer kurzen Katzenwäsche startete die “Happy Hour“ (Coca-Tee und Popcorn) mit anschließendem Abendessen. Danach gings gleich ins Bett, denn der nächste Tag sollte 10 Stunden Wanderung mit sich bringen.

Tag 02

Erstaunlich gut ausgeschlafen starteten wir um 05:30 Uhr in den zweiten Tag, der es in sich hatte: Santiago wollte unbedingt zwei Pässe an einem Tag schaffen, da wir ansonsten am letzten Tag bei Dunkelheit in Richtung Machu Picchu aufbrechen müssten. So starteten wir gegen 07:00 Uhr den fünfstündigen Aufstieg zum “Dead Woman Pass“. Völlig erschöpft erreichten wir gegen Mittag den Gipfel (4.215m). Nun trennten uns noch zwei Stunden steiler Abstieg vom Mittagessen. Kurz vor dem Lunch begann es stark zu regnen, laut Santiago war das aber nur ein kleiner Nieselregen, welcher zu dieser Jahreszeit völlig normal sei. Noch im strömenden Regen starteten wir den Aufstieg zum zweiten Pass. Dieser dauerte zwar nur knappe zwei Stunden, war aber dafür umso steiler. Die Steinstufen waren bis zu 70cm hoch und durch den Regen sehr rutschig. Hier mussten wir andauernd an unsere Porter denken, die mit teilweise 35kg am Rücken (manche sogar in Sandalen) die Stufen mit fast doppelter Geschwindigkeit meisterten. Diesen Leuten, manche sogar über 60 Jahre, gebührt ordentlicher Respekt! Am zweiten Gipfel angekommen, ging es wieder genau so steil hinunter zum Camp, wo wir bei ca. 0° die Nacht im Zelt verbrachten.

Tag 03

Völlig ausgekühlt und nicht wirklich ausgeschlafen starteten wir um 05:30 mit warmen Tee in den Tag. Die Füße brannten wie Feuer und die Schultern waren vom 16kg schweren Rucksack stark ramponiert, die nasse Kleidung machte das Ganze nicht besser. Trotzdem mussten wir noch einen weiteren Pass überqueren. Danach ging es fast drei Stunden durchgehend bergab. Beim Lunch-Camp angekommen konnten wir uns noch kaum auf den Beinen halten, diese zitterten wie Pudding. Auch das Wetter spielte an diesem Tag verückt: Regen, Sonnenschein, Nebel … alles war dabei, sogar mehrmals. Nach einem wie immer ausgezeichnetem Mittagessen mussten wir uns mit Wehmut von unseren Portern verabschieden, damit diese Weihnachten mit ihren Familien verbringen konnten. Mit dem Tourguide gings dann weiter zum Sungate. Kurz davor mussten wir jedoch noch den “Gringo Killer“ (ca 30m lange Stiege die fast senkrecht nach oben geht) überwinden. Doch dann wurden wir am Sungate mit freier Sicht auf Machu Picchu City belohnt, auch wenn es nur für ein Foto reichte. Dann zog der Nebel hoch und es begann aus Eimern zu regnen. Als wir dann am Ziel angelangten, war der Nebel so dicht, dass wir leider keine Fotos der riesigen Ruinenstadt machen konnten. Völlig durchnässt nahmen wir den Bus nach Aguas Callientes, wo wir über Nacht in einem Hostel untergebracht waren. Die Enttäuschung war groß als dort nur eiskaltes Wasser aus der Dusche kam. Nach einem gemütlichem Dinner im Restaurant gings ab ins Bett.

Tag 04

Mit großer Vorfreude gings am nächsten Tag aus dem Bett, eine Führung durch die Inka Stadt Machu Picchu stand am Programm, doch was sahen unsere Augen – Regen und Nebel! Doch als wir am Berg ankamen, strahlender Sonnenschein, das beste Weihnachtsgeschenk das wir bekommen konnten. Nach einer tollen und interessanten Führung von Santiago mussten wir uns gegen Mittag auch von ihm verabschieden. Sowohl Carina als auch ich waren den Tränen nah, als wir den wohl besten Tourguide des Inca Trails lebewohl sagen mussten. Danach erkundeten wir Machu Picchu City auf eigene Faust und schossen wunderbare Fotos. Nach einer “Beisltour“ in Aguas Callientes ging unser Zug zurück nach Cusco. Dort fand unser Weihnachtsabend bei Feuerwerk einen perfekten Ausklang.

Wir beide können behaupten, dass der Inca Trail nicht nur eine Wanderung war, es war so viel mehr. Wir hatten Geschichtsunterricht, genossen tolle Aussichten, bestaunten die Natur, fanden neue Freunde, lernten das zu schätzen was wir in Österreich haben und fanden in gewisser Weise zu uns selbst, das innere Gleichgewicht. Dieses Abenteuer wird mit Sicherheit immer in unseren Köpfen bleiben!

LG aus Cusco
Frohe Weihnachten
Carina & Mario

6 Gedanken zu „Inca Trail und Machu Picchu

  1. mario Beitragsautor

    Hallo Franz, danke für deine Nachricht. Peru ist ein echt faszinierendes Land und hat mir persönlich am Besten gefallen. Natürlich gab’s auch in Bolivien und Argentinien jede Menge zu bestaunen. Leider ist der Trip schon zu Ende, doch ich denke, dass wir nicht das letzte Mal in Südamerika waren. Wir wünschen auch dir, etwas verspätet, ein tolles Jahr 2015 🙂 LG Mario

  2. Ebenbichler Claudia

    Hallo Mario, hallo Carina!
    Unglaublich was ich da soeben gelesen habe. So eine tolle Weihnachtsgeschichte! Ich konnte euren Blog von zuhause aus nicht verfolgen, weil ich den Link nicht hatte, typisch ICH 😉 , umso mehr war ich heute schon gespannt darauf. Ich freue mich für euch, dass ihr die Pässe und das Unwetter so gut überstanden habt, die Belohnung war zum Glück fantastisch. Weiterhin noch alles Gute und viel Kraft wünsche ich euch beiden.
    Übrigens, Mario, du kannst dich beim Schreiben wirklich gut ausdrücken, perfekten Deutschlehrer gehabt oder wieder eines deiner vielen Talente, wie sich ständig herausstellt 😉 Viele Bussis an euch und natürlich wünsche ich jetzt schon ein erfolgreiches Jahr 2015. Rutscht gut hinüber und lasst es krachen 🙂
    Lg Claudia E.

  3. Franz Lackner

    Hallo Mario – hallo Carina!
    Hab heute meinen Weltreiseordner aus dem Jahre 1996 ausgegraben – Lima, Arequipa, Cusco, Machu Picchu, Titicacasee, La Paz, … ich weiß heute noch fast alles, was ich dort in einem Monat erlebt und gesehen habe. So eine Reise ist etwas Bleibendes. Ich wünsche euch viele nette Menschen auf eurer Reise. Bleibt gesund und i wünsch eich jetzt scho a guads neichs Joar. LG Franz

  4. Kornelia

    Hallo ihr beiden! Ich bin erleichtert, dass es euch nach dieser enormen anstrengung gut geht und freu mich, dass ihr so tolle reiseberichte mit uns teilt. 🙂 lasst es euch noch gut gehen und rutschts gut ins neue jahr. Bis bald+lg kornelia

  5. Mike

    Holà!
    Feliz navidad euch beiden! Es macht wirklich Spaß euren Blog zu verfolgen! Man fühlt sich an Ort und Stelle. Viel Spaß noch e un próspero año!
    Liebe Grüße
    Mike

  6. Gerti

    Hallo ihr zwei,
    ich freu mich wahnsinnig für euch, dass dieser Trail so ein unvergessliches Erlebnis geworden ist. Ihr könnt wirklich stolz auf eure Leistung sein, Hut ab!
    Ganz, ganz liebe Grüße und eine gute Weiterreise!

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